Bayern: Versicherung durch Betrug um 1,8 Millionen Euro geschädigt


zuletzt aktualisiert: 2024-08-24 19:57:53

Bayern: 1,8 Millionen Euro Schaden bei Versicherung wegen Betrugs

1,8 Millionen Euro Schaden bei KKH: Bayern betrogen ihre Versicherung am häufigsten

Die KKH-Kranken- und Pflegeversicherung hat allein in Bayern eigenen Angaben zufolge im Jahr 2023 einen Betrugsschaden von 1,8 Millionen Euro verzeichnet. Damit steht der Freistaat im Vergleich der Bundesländer auf dem ersten Platz, gefolgt von Schleswig-Holstein mit einer Schadenssumme von etwa 800.000 Euro. Deutschlandweit beträgt der Schaden rund 3,5 Millionen Euro, was bedeutet, dass die Betrügereien in Bayern rund die Hälfte ausmachen.

Verschiedene Betrugsmethoden

Ob Pseudo-Pflegepersonal eingesetzt, Arzneien gepanscht, Versichertenkarten missbraucht, nie erfolgte Behandlungen abgerechnet oder Berufsurkunden gefälscht werden: Der Betrug und die Korruption ziehen sich quer durch alle Leistungsbereiche des Gesundheitssystems. Die Sprecherin der KKH erklärt, dass von Arztpraxen und Apotheken über Pflegeeinrichtungen, Kranken- und Sanitätshäuser bis hin zu Praxen für Physio- und Ergotherapie alle betroffen sind.

Besonders hohe Schäden durch ambulante Pflegedienste

Am teuersten seien die KKH bundesweit Delikte ambulanter Pflegedienste zu stehen gekommen, und zwar durch unberechtigte Forderungen in Höhe von fast 1,9 Millionen Euro. Der Arzneimittelsektor folgt in der Rangliste mit gut einer Million Euro. Bundesweit seien bei der KKH im vergangenen Jahr 553 neue Fälle gemeldet worden. Mit 76 Fällen liegt Bayern auf Platz 2 hinter Nordrhein-Westfalen, wo es 128 neue Fälle gab.

Skrupelloses Vorgehen

KKH-Chefermittler Emil Penkov verweist darauf, dass es sich um einige wenige schwarze Schafe handele, die mit Betrügereien dem Ansehen ihres Berufsstandes schadeten. Doch diese gingen teils skrupellos vor und würden mitunter sogar Menschenleben gefährden, um illegal hohe Summen einzustreichen. Laut einer Forsa-Umfrage im Auftrag der KKH hat die Mehrheit der Deutschen zwischen 18 und 70 Jahren (58 Prozent) selbst schon einmal Erfahrungen mit Betrugsdelikten im Gesundheitswesen gemacht oder kennt Betroffene im eigenen Umfeld.

Hinweise zur Aufdeckung von Straftaten

Um Straftaten aufdecken zu können, ist die Kasse auch auf Hinweise angewiesen. Die meisten Hinweise auf Fehlverhalten kommen vom Medizinischen Dienst (MD), anderen Krankenkassen sowie der Polizei. Aber: Grundsätzlich kann jeder den Krankenkassen einen Verdacht melden, sagte Penkov.


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